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Christen und Muslime im Andalus : andalusische Christen und ihre Literatur nach religionspolemischen Texten des zehnten bis zwölften Jahrhunderts / Daniel Potthast
Ouvrage
Publication: Wiesbaden : Harrassowitz, 2013 Description: 1 vol.(X-595 p.) ; 25 cmCollection : Diskurse der Arabistik; 19ISBN: 9783447068703.Langue: Allemand ; d'ouvrage original, Allemand ; de résumé, Allemand Pays: Allemagne Auteur principal: Potthast, Daniel, 1983-.... Résumé: Arabisierte Christen im mittelalterlichen Andalus waren wichtige Mittler zwischen lateinischer und arabischer Kultur. Während der islamischen Herrschaft mussten sie sich gegenüber der Religion der muslimischen Elite positionieren, was sowohl Anpassungs- als auch Abgrenzungsprozesse mit sich brachte. Ihr religiöses Selbstverständnis spiegelt sich in ihrer Literatur, in der sie sich intensiv mit dem Islam auseinandersetzten. Daniel Potthast geht in seiner Studie der Frage nach, ob die andalusischen Christen eine eigene Identität ausbilden konnten. Dafür werden nicht nur ihre Schriften untersucht, sondern auch das Bild, das in der zeitgenössischen Literatur der andalusischen Muslime, insbesondere bei den Polemikern Ibn Ḥazm, al-Bāǧī, al-Ḫazraǧī und al-Qurṭubī, von den Christen gezeichnet wurde. Auch wenn die gegenseitige Religionspolemik auf der Grundlage der entsprechenden Diskurse im Orient entstanden ist, finden sich in der andalusischen Literatur zahlreiche weitere Themen, die über diese Diskurse hinausgehen. Es wird deutlich, dass engere Kontakte zu orientalischen Kirchen bestanden haben, als bisher vermutet wurde und dass das arabisierte andalusische Christentum ein wichtiger Impulsgeber für die Scholastik in ihrer theologischen Entwicklung war. Parallel dazu zeigt sich, dass das Wissen der andalusischen Muslime über die Christen stark an die Erfolge der Reconquista gebunden war: Trotz der Arabisierung der Christen wurde von den muslimischen Autoren bis Ende des elften Jahrhunderts ein Feindbild aufrechterhalten, das nicht der Wirklichkeit entsprach. Erst unter dem Einfluss der christlichen Eroberungen wurden die andalusischen Christen in ihrer Eigenheit stärker wahrgenommen und es begannen Versuche, diese Form des Christentums differenzierter zu beschreiben..Mots libres: littérature islamique . Item type: Ouvrage

Originally presented as the author’s thesis (doctoral--Erlangen-Nürnberg) under the title: Christen und Muslime im Andalus : mozarabische Christen und ihre Literatur nach religionspolemischen.

Bibliogr.p.570-595

Arabisierte Christen im mittelalterlichen Andalus waren wichtige Mittler zwischen lateinischer und arabischer Kultur. Während der islamischen Herrschaft mussten sie sich gegenüber der Religion der muslimischen Elite positionieren, was sowohl Anpassungs- als auch Abgrenzungsprozesse mit sich brachte. Ihr religiöses Selbstverständnis spiegelt sich in ihrer Literatur, in der sie sich intensiv mit dem Islam auseinandersetzten. Daniel Potthast geht in seiner Studie der Frage nach, ob die andalusischen Christen eine eigene Identität ausbilden konnten. Dafür werden nicht nur ihre Schriften untersucht, sondern auch das Bild, das in der zeitgenössischen Literatur der andalusischen Muslime, insbesondere bei den Polemikern Ibn Ḥazm, al-Bāǧī, al-Ḫazraǧī und al-Qurṭubī, von den Christen gezeichnet wurde. Auch wenn die gegenseitige Religionspolemik auf der Grundlage der entsprechenden Diskurse im Orient entstanden ist, finden sich in der andalusischen Literatur zahlreiche weitere Themen, die über diese Diskurse hinausgehen. Es wird deutlich, dass engere Kontakte zu orientalischen Kirchen bestanden haben, als bisher vermutet wurde und dass das arabisierte andalusische Christentum ein wichtiger Impulsgeber für die Scholastik in ihrer theologischen Entwicklung war. Parallel dazu zeigt sich, dass das Wissen der andalusischen Muslime über die Christen stark an die Erfolge der Reconquista gebunden war: Trotz der Arabisierung der Christen wurde von den muslimischen Autoren bis Ende des elften Jahrhunderts ein Feindbild aufrechterhalten, das nicht der Wirklichkeit entsprach. Erst unter dem Einfluss der christlichen Eroberungen wurden die andalusischen Christen in ihrer Eigenheit stärker wahrgenommen und es begannen Versuche, diese Form des Christentums differenzierter zu beschreiben.

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